Workshops & Fortbildungen


Ich unterrichte Studierende und Multiplikator*innen und erarbeite gemeinsam mit den unterschiedlichsten Gruppen Theaterprojekte rund um die folgenden Themen und Lernbereiche:

Erzähltheater

Im klassischen Schauspiel verschwinden die Darsteller*innen hinter ihren Rollen und erzeugen die Illusion anderer Menschen an einem anderen Ort. Erzähltheater ist eines der Formate, die anders arbeiten: Im Hier und Jetzt verhandeln die Schauspieler*innen ein Thema mit dem Publikum. Szenen werden gespielt, doch die Spieler*innen können aus der Rolle treten, Abkürzungen nehmen, Fragen stellen, Vorträge halten, in Streit geraten, die Rollen wechseln, alternative Situationen proben oder Werbeblocks einschieben. Der Raum und das Publikum ist sichtbar und kann zum Mitspieler werden. Anhand bekannter Kurzgeschichten erproben wir im Workshop die Möglichkeiten dieses Formats. Ensemblearbeit, Chor, Fokus, Pantomime und freies Erzählen sind Lernfelder.


DanceAbility

„DanceAbility ist eine Bewegungs- und Tanzmethode für alle Menschen in jeglicher Kombination von Menschen, um die eigene Bewegungssprache zu erforschen, und um sich selber in Beziehung zum Gegenüber und zur ganzen Gruppe zu erleben. Auf diese Weise entsteht ein Tanz, bei dem Menschen mit einer unterschiedlichen Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten eine gemeinsame Basis künstlerischen Ausdrucks entdecken.“ (www.danceability.de)

DanceAbility wurde und wird seit 1987 zunächst in der Zusammenarbeit von Alito Alessi, Karen Nelson und Emery Blackwell in Eugene, Oregon entwickelt. Seit 1997 finden regelmäßig internationale Teacher-Trainings auch in Europa statt und wird die Methode auf allen fünf Kontinenten angewandt und weiter entwickelt.

DanceAbility fußt auf Kontaktimprovisation.

Es schult Improvisation, also das (intuitive) Treffen von Entscheidungen in Beziehung zu und im Kontext der mich umgebenden Situation.

Es schult Kontakt, also die Qualität der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit in Bezug auf: mich und meinen Körper | die Beziehung zu einer anderen Person | den Raum | die Gemeinschaft

Letztlich besteht also jede Aktivität aus den gleichen Schritten: Ich nehme wahr, was ist. | Ich treffe eine Entscheidung/Ich tue etwas (nicht). | Ich nehme wahr, was sich verändert hat/wie meine Entscheidung (auf andere) wirkt.


Raum

Theater ist kein audio-visuelles Medium, denn Publikum und Spieler*innen teilen den selben Raum. Der Aufführungsraum und sein Gebrauch, die Position des Publikums, die räumliche Beziehung von Spiel und Publikum oder auch von Spieler*innen untereinander tragen daher entscheidend zum Erlebnis bei.

Wer eine klassische Bühne bespielt, kann unter dem Stichwort Raum Erfahrungen sammeln, wie sich Beziehungen und Gefühle in den Raum schreiben lassen.

Gern arbeite ich aber auch mit Gruppen im öffentlichen oder in theater-unspezifischen Räumen oder Gebäuden, deren Möglichkeiten es sowohl sinnlich (Geometrie, Materialien,…) als auch assoziativ (üblicher Gebrauch, angrenzende Räume,…) zu erkunden gilt und in denen besondere ortsspezifische Performances entstehen können.


Arbeit mit der Neutral Maske

In der Schauspielpädagogik Jacques Lecoq’s wird die Neutral Maske im Unterricht verwendet und ist eher nicht für Bühnenpräsentationen gedacht.

Sie verhüllt die Gesichtszüge der Spieler*innen und erhöht dadurch die Aufmerksamkeit für die Körpersprache: Die Atmung, die Haltung, den Muskeltonus (die Anspannung), den Rhythmus der Bewegungen, den Gebrauch des Raumes, und vieles mehr.

Schauspieler*innen erweitern so ihr Repertoire an Bewegungsqualitäten und lernen, sich selbst mithilfe von äußeren und sinnlichen Assoziationen wie den Elementen (Wasser, Feuer, Luft,…), verschiedenen Materialien (Metall, Seide, Glas,…) oder auch verschiedenen Tieren in jemand grundsätzlich anderen zu verwandeln. Dies kann eine hilfreiche Alternative zur Arbeit mit konkreten Rollen und ihren Biographien sein – insbesondere in interkulturellen Gruppen.

Der Workshop kann erweitert werden um die Arbeit mit bühnen-tauglichen Masken und Halb-masken.